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Walther Roggenkamp – RO.Schriften

1926 in Ulm geboren. Nach kurzem Studium an der Kunstakademie in Stuttgart begegnet er, aus dem Kriegsdienst entlassenen, dem Maler und Farbforscher Julius Hebing in Köngen. In der Auseinandersetzung mit der Goetheschen Farbenlehre öffnet sich der Weg zu den Geheimnissen der Farben. Vertieft wird der Umgang mit den Farbe in ihrer eigenen Gesetzmäßigkeit an den Skizzen Rudolf Steiners bei der Malerin Henni Geck in Dornach. Durch diese Erfahrung entsteht eine lebensbegleitende Verbundenheit mit der Anthroposophie.
Der Auftrag von Wilhelm Pelikan, seine dreibändige Heilpflanzenkunde zu illustrieren, fordert Zeichnungen der Pflanzenwelt, in denen mit künstlerischen Mitteln des Schwarz-Weiß der wirksame Lebensraum erlebbar gemacht wird.
Die Begegnung mit der Bildweberin Hildegard Osten, Lübeck, wurde für Roggenkamp zu einem neuen Schaffensimpuls. Angeregt durch den feinfühligen Umgang mit den farbigen Fäden, entwirft er immer wieder Bildkompositionen zum Thema geistgeführten Menschenlebens, die dann als Bildteppiche in Erscheinung treten.

Neben der frei-künstlerischen Tätigkeit entwickelt Roggenkamp das Werbematerial für die Heilmittelfirma Weleda. Der geschaffene Schrifttypus und die farbintensiven Heilpflanzenillustrationen aus seiner Hand prägen das Gesicht dieses Betriebes.
Früh schon gelangte Walther Roggenkamp zu ersten Arbeiten für das Theater. Das Bühnengeschehen im farbig-flutenden Licht aufleuchten zu lassen, wird ihn immer wieder beschäftigen. Größere Aufträge waren die Bühnenbilder für das Drama „Kinder des Luzifer“ von Edouard Schuré am Goetheanum Dornach, Schweiz, und die Neuausstattung für die Inszenierung der Faustfestspiele, wo die Gesamtaufführung der Dichtung Goethes gepflegt wird.
Aus den gesammelten Erfahrungen konnten die Bühnendekoration zu Mozarts „Zauberflöte“ für das Freie Opernensemble Bochum und die Chiemgau-Festspiele, Traunstein, verwirklicht werden.

Walther Roggenkamps künstlerisches Anliegen, in seinen Werken Sinnlich-Übersinnlichen Erscheinungsraum zu Schaffen und damit menschenbildend zu wirken, hat einen kleinen Schülerkreis gefunden. Das gemeinsame Bemühen, die vielseitigen Aufgaben zu bewältigen, gibt nicht nur Gelegenheit zu lernen, sonder verbindet in freier Form Tätigkeit und Lebensart.

Andreas Sauer „Neo Green Font“ – Berlin Edition

Die „Berlin Edition“ sind 2011 und 2012 von Andreas Sauer neu entwickelte, zeitgemäße Schriften Typen für das typische Green Design. Sie zeichnen sich durch ihre ausgeprägte Sachlichkeit aus. Einige Schriften bassieren auf Entwürfen von Walther Roggenkamp aus den 60er Jahren.
Die neo-grünen Schriftschnitte sind nach den U- und S-Bahn-Stationen der Trendmetropole Berlin benannt.
Andreas Sauer – Grafik Designer, Schrift Designer und Illustrator
1963 in Karlsruhe geboren, studierte nach einer Berufsausbildung zum Druckvorlagenhersteller Freie Malerei und Grafik Design in Stuttgart und Freiburg u. a. bei Walther Roggenkamp, Paul Pollock und Hansjörg Aenis. Unter dem Projektnamen „Bild und Schrift“ zeichnete und digitalisierte Andreas Sauer 1988 — 1992 die Schriftentwürfe von Walther Roggenkamp sowie Corporate Types für die Unternehmen Weleda AG, Helixor und Beutelsbacher Fruchsäfte.

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